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06.11.2023

Besuch der Rappbodetalsperre im Harz

Mit 106 Metern ist die Rappbodetalsperre nicht nur die höchste Talsperre Deutschlands, sondern auch ein beeindruckendes Bauwerk, das dem Hochwasserschutz, der Trinkwasserversorgung und der Stromerzeugung dient.

Im vergangenen Jahr wurde die Talsperre am Tag der Ingenieure Sachsen-Anhalt der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt als "Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland" durch die Bundesingenieurkammer ausgezeichnet. Von dieser besonderen Ingenieurbaukunst verschafften sich Mitte Oktober 2023 bei einer Führung durch die Staumauer unter anderem Staatssekretär Sven Haller, Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, und Staatssekretär Rüdiger Malter aus dem Ministerium der Finanzen des Landes Sachsen-Anhalt selbst ein Bild. Die Veranstaltung wurde gemeinsam von der Ingenieurkammer und dem Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt durchgeführt.

Die Rappbodetalsperre ist das Herzstück eins aus 6 Talsperren bestehenden Talsperrensystemen im oberen Einzugsgebiet der Bode. Hier haben Ingenieurinnen und Ingenieure auf eindrucksvolle Weise gezeigt, was sie technisch und von der konstruktiven Gestaltung her möglich machen können. Geplant wurde die Rappbodetalsperre bereits vor dem 2. Weltkrieg. Die Weiterentwicklung und der Bau erfolgten jedoch erst ab 1952 unter zum Teil schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen. Schon 1959 anlässlich der Inbetriebnahme wurde eine Gruppe von Ingenieurinnen und Ingenieuren mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet. Gegenüber anderen Staumauern weist die konstruktive Gestaltung der Rappbodetalsperre gleich mehrere Besonderheiten auf. So ermöglichen beispielsweise spezielle Feldfugen eine gewisse Beweglichkeit der einzelnen Mauerfelder. Dadurch soll das sehr große, starre Bauwerk weitestgehend vor Rissbildung geschützt werden. Darüber hinaus erlaubt ein ausgeklügeltes Gangsystem die intensive Überwachung. Die Rappbodetalsperre ist in der Lage, eine Wasserfläche von 390 Hektar und mehr als 113 Millionen Kubikmeter Wasser anzustauen.

Nach dem Pretziener Wehr ist die Talsperre bereits das zweite Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Sachsen-Anhalt. Die Auszeichnungsreihe „Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland" wird unterstützt vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, den Ingenieurkammern der Länder und dem gemeinnützigen Förderverein „Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland".

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