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17.11.2023

Im Gespräch mit den Landkreisen Sachsen-Anhalts

Präsident und Regionalbeauftragte sitzen mit Landräten an einem Tisch und greifen regionale Themen auf

Zu Gast im Landkreis Mansfeld-Südharz

Die Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt verstärkt ihre regionale Präsenz im Land und knüpft damit an eine gute Tradition an. Was passiert in den Landkreisen und kreisfreien Städten in der Wirtschaftsentwicklung, welche Ziele gilt es gemeinsam zu verwirklichen? Wo gibt es Probleme? Mitte September starteten die Regionalgespräche 2023. Besonderes Augenmerk lag in diesem Jahr darauf, die ehrenamtlichen Regionalvertreter der 7. Legislaturperiode den Landräten, Vertretern und Fachbereichsleitern vorzustellen und über die Schwerpunkte der Kammerarbeit zu informieren. Ziel ist es, diese als persönliche Ansprechpartner in den Regionen des Landes für die Landkreise und kreisfreien Städte zu etablieren.

Erste Stationen waren der Altmarkkreis Salzwedel sowie der Landkreis Stendal. Wie sieht es mit der Digitalisierung der Landkreise aus? Welche Rolle spielt kommunale Wärmeplanung? Aber auch Fachkräftemangel war Thema angeregter Diskussionen zwischen IK-Vorstand, Geschäftsführung sowie Amtsleitern, Dezernenten und Landräten der Regionen. Wie viele andere Landkreise digitalisiert der Landkreis Stendal bereits seit Jahren die Verwaltung und schafft Voraussetzungen für digitale Baugenehmigungsverfahren. Allerdings entstanden mit der Digitalisierung der Landkreisverwaltungen entwicklungsbedingt unterschiedliche Lösungen, die eine einheitliche Lösung für alle Landkreise zunehmend erschwert.

Weiter ging es in Richtung Sangerhausen und Halberstadt in die Landkreise Mansfeld-Südharz und Harz. Ebenso wie die öffentliche Vergabe als Instrument der regionalen Wirtschaftsförderung wurden auch Themen wie die Landesbauordnung, Fachkräftesicherung und Nachwuchsgewinnung am Tisch diskutiert. Besonders die Vermittlungsoffensive „Generation 60+" im Landkreis Harz zeigt die Dringlichkeit nach qualifiziertem Fachpersonal - nicht nur in den Ingenieurbüros, sondern auch in den Verwaltungen.

Einig waren sich die Gesprächspartner auch im Jerichower Land, Salzlandkreis sowie im Landkreis Börde, noch energischer bei Landesregierung und Parlament eine Vereinfachung und Entbürokratisierung des Vergabegesetzes zu fordern. Eine Zunahme an Bürokratie wird in nahezu allen Landkreisen und kreisfreien Städten nicht weiter unterstützt. „Mit ihrem Ausschuss „Vergabe und Wettbewerb" kann die Ingenieurkammer hier ebenso fachliche Unterstützung leisten wie mit der Weiterbildung zum „Qualifizierten Vergabeberatenden", sagt Kammerpräsident Jörg Herrmann.

Die Nachwuchsgewinnung in unterschiedlichen Ingenieurdisziplinen bereitet entgegen aller Erwartungen auch den Oberzentren Magdeburg und Halle (Saale) zunehmend Sorge. Dabei sind besonders der hohe Altersdurchschnitt in den jeweiligen Fachableitungen und die zunehmenden Anforderungen, vor allem im Baubereich, zu nennen. Die Ingenieurkammer wird auch hier u.a. bei Firmenkontaktmessen und Netzwerkveranstaltungen zwischen Studierenden und Kammermitgliedern weiterhin unterstützen, um den Ingenieurnachwuchs zu erreichen und im Land zu halten. Weiterhin begrüßen vor allem die teilnehmenden Ingenieurinnen und Ingenieure aus Halle (Saale) und Umgebung die Möglichkeit, sich künftig im Rahmen eines regionalen Stammtisches treffen zu können. Auch dabei wird die Ingenieurkammer ihre Mitglieder gerne unterstützen.

Im November bildeten die Landkreise Wittenberg und der Budenlandkreis den Abschluss der Regionalgespräche. So informierten der Präsident Jörg Herrmann sowie Vizepräsident Jörg-Peter Rewinkel in den Gesprächen unter anderem darüber, dass die Ingenieurkammer zuständige Stelle für die Berufsanerkennung von in- und ausländischen Ingenieurinnen und Ingenieuren ist. Auch das Thema „Auskömmliche Honorare für Ingenieurleistungen" fand sowohl bei den Landräten als auch bei den Vertretern der Fachbereiche offenes Gehör und große Zustimmung.

Fazit der Gespräche: Die Regionalgespräche sind ein wichtiger Schritt in Richtung Intensivierung der Zusammenarbeit aller Akteurinnen und Akteure des Planens und Bauens in den Regionen. Im kommenden Jahr rollt der „Ingenieurkammer-Tourbus" weiter durch Sachsen-Anhalt. Anregungen zu Themen der Regionalgespräche nehmen wir gerne entgegen. Schreiben Sie ganz einfach eine E-Mail an Alina Bülter, M.A., Marketing & Kommunikation, (buelter@ing-net.de).