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22.04.2015

Werbung für Ingenieurberuf

Ingenieure werben für den Ingenieurberuf mit moderner Roboter-Technik in Schulen

© Bildnachweis: VDI
v.l.n.r.: Vorsitzender LV VDI Prof. Mirko Peglow, Physiklehrer Holger Urbatzka, Schulleiter Ulrich Plaga, Geschäftsführer der Ingenieurkammer Dr. Rainer Berger

Eine ganz unkonventionelle Aktion starteten der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und die Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt am Dr.-Carl-Hermann-Gymnasium in Schönebeck, um Schüler für ingenieurtechnische Themen zu begeistern. Zukünftig wird dort nämlich mit einem Roboter gearbeitet. Vorher muss allerdings die Anleitung für den Bausatz studiert werden, denn bei dem "Lego-Mindstorms-Roboter-Baukasten" handelt es sich um mehr als um einen trivialen Spielzeugbaukasten.

Egal, ob man technikbegeisterte Kinder erfreuen will oder Jugendliche an MINT-Berufe heranführen möchte: Der Roboterbaukasten bietet dank Unterstützung von National Instruments und Autodesk, Hightech zum Lernen und Experimentieren.

Genau darum ging es Dipl.-Ing. Jörg Herrmann, Präsident der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt, Mitglied des VDI und Vorstandsmitglied des VBI Landesverbandes, als sein Vermessungsbüro dem Dr.-Carl-Hermann-Gymnasium diesen Roboterbaukasten stiftete.

Der VDI Landesverband Sachsen-Anhalt und die Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt sind sich darin einig, dass die Weichen für die Zukunft in der Gegenwart gestellt werden. "Mit unseren Aktivitäten zur Fachkräftesicherung setzen wir bereits in den Schulen an. Hierzu zählen die großen Projekte, die sich auf Landes- und Bundesebene etabliert haben, wie beispielsweise der Schülerwettbewerb der Ingenieurkammern oder der Nachwuchswettbewerb "Jugend forscht" ebenso, wie die zahlreichen individuellen, auf die Bedürfnisse und Profilierungen der Bildungsstätten zugeschnittenen Aktivitäten", so der einheitliche Tenor von Kammerpräsident Dipl.-Ing. Jörg Herrmann und Professor Mirko Peglow, Vorsitzender des VDI Landesverbandes und Mitglied der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt. Über den Rahmenlehrplan hinauszublickend spielerisch lernen, darüber freuen sich nicht nur die Schüler, sondern auch technikbegeisterte Lehrer.

Aus dem Inneren der Spielzeugverpackung klingt vertrautes Rasseln loser Bausteine, doch die Gewichtsverteilung der Box verrät, dass da auch ein schwererer Brocken drin sein muss. Neben mehreren Tüten mit vielen kleinen Bausteinen, fällt das größte Bauteil auf: der "Brick", das Gehirn des Lego Mindstorm EV3, ein kompakter, etwa Handteller großer Embedded-Baustein mit einer auf Linux basierenden Firmware, Display, einigen Tasten und acht Schnittstellen für Motoren und Sensoren sowie einer USB-Schnittstelle. Letztere dient der Programmierung per PC, wobei ein Kabel nicht unbedingt nötig ist, der Brick spricht auch Bluetooth.

Dass hier echte Rechenpower im Spielzeug ist, zeigen die technischen Daten, die durchaus beeindrucken: ARM-9-Prozessor mit 300 MHz, 64 MB Arbeitsspeicher und 16 MB Flash-Speicher, der mit einer Micro-SD-Karte um bis zu 32 GB erweiterbar ist. Energie erhält das System aus sechs AA-Batterien, die nicht nur den Rechner, sondern auch Motoren und Sensoren speisen. Dass ein echtes Linux auf dem kleinen Rechner werkelt, merkt man, wenn man die Kiste an- oder ausschalten möchte: Etwa 30 Sekunden dauert das jeweils - nichts für ungeduldige Kinder, die mal eben schnell mit einem Roboter spielen wollen.

Mit dem Roboterbaukasten soll insbesondere der Informatikunterricht bereichert - und trockenes Programmieren mit erlebbarer Realität verbunden werden. So können die Schüler beispielsweise verschiedene Funktionen und Bewegungsabläufe des Roboters programmieren und im Anschluss die Richtigkeit bzw. die Auswirkungen ihrer Programmierung am realen Beispiel testen. Der Roboter bietet im wahrsten Sinne des Wortes "Technik, die begeistert"!


Susanne Rabe