Schulungsveranstaltung für Deichfachberater
Ingenieure der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt erstmals bei Deichfachberaterschulung des Landesbetriebes
Der große Konferenzsaal des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW) in Magdeburg war gut gefüllt. Über 100 Teilnehmer waren am 10. November zur "Vortragsveranstaltung zur Schulung der Deichfachberater 2015" erschienen, um mehr zu den fachspezifischen Themen des Wasserbaus, der Geohydrologie und zu Hochwasserschutzanlagen sowie zu Organisationsstrukturen und zu ausrüstungstechnischen Möglichkeiten im Hochwasserfall zu erfahren.
Sachsen-Anhalt, als "Hochwasser-Transitland", so ein Tenor her Veranstaltung, kommt auch bei künftigen Hochwasserereignissen eine Schlüsselstellung zu. Für den eigenen Schutz und die Hochwasserprävention ist auch eine Zusammenarbeit mit den Anrainern an Ober- und Unterlauf der Flüsse bei der Bewältigung der Aufgaben im "Ernstfall" zum Beispiel für die Erarbeitung elektronischer Hochwasserszenarien in Sachsen-Anhalt äußerst wichtig.
Seit 2002 gibt es das Deichfachberatersystem des LHW. Im Ergebnis jüngerer Hochwasserereignisse im Land hat man sich entschieden, dieses System zu verstärken und gleichzeitig mehr fachlichen Input zu nutzen. Ingenieurtechnisches Wissen um präventiven und operativen Hochwasserschutz sowie die fachliche Unterstützung bei der Konzeption der Weiterbildungsveranstaltungen waren gefragt. Die Ingenieurkammer bot sich als Partner an.
Das war die Geburtsstunde der "Vereinbarung über die Verstärkung des Deichfachberatersystems des LHW durch externes Ingenieurpersonal, die Organisation und fachliche Unterstützung der Schulung der Wasserwehren und Deichfachberater", die Anfang dieses Jahres zwischen dem LHW und der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt geschlossen wurde. Kammermitglieder sollen unter den oben genannten Gesichtspunkten das Deichfachberatersystem ergänzen. Die Listenführung dieser externen Berater obliegt nach dieser Vereinbarung der Ingenieurkammer. Die Sicherstellung der Einsatzbereitschaft, die Aktualisierung der Kontaktdaten und die Weiterbildung erfolgt über die Listenführung der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt. Der LHW übernimmt die Ausrüstung und die Versorgung mit Unterlagen für den Einsatzfall. Zur reibungslosen und schnellen Koordinierung der Fachkräfte im Hochwasserfall sind die Ingenieure den Flussbereichen unterstellt.
Neben den bisherigen Deichfachberatern, Vertretern der Flussbereiche und Verantwortlichen aus den Landkreisen, nahmen die externen Deichfachberater aus den Ingenieurbüros erstmals an dieser Veranstaltungsreihe teil. Die unterschiedlichen Vorträge waren sehr interessant Eine Fragerunde schloss jeden Beitrag ab. Die Pausen wurden für weitere Diskussionen und dem gegenseitigen Kennenlernen genutzt.
Herr Schulz, Geschäftsbereichsleiter Betrieb und Unterhaltung des LHW, der die Veranstaltung moderierte, dankte ausdrücklich den Vertretern der Ingenieurbüros für ihre Bereitschaft, sich im Deichfachberatersystems des Landes einzubringen, da, so Herr Schulz, die Arbeit als Deichfachberater neben der fachlichen Qualifikation auch ein hohes Maß an Engagement der Personen, nicht nur im Hochwasserfall, erfordert.
Die Vorträge der Veranstaltung finden Sie auch unter folgendem Link:
www.lhw.sachsen-anhalt.de/service/veranstaltungen/