Lade Daten...
11.11.2016

7. ENERGIEFORUM Sachsen-Anhalt

Ministerin Claudia Dalbert: "Gebäude sind wichtige Säule beim Klimaschutz"

Podiumsdiskussion "Wie gelingt die Wärmewende vor Ort?"

Mit knapp 120 Teilnehmern, renommierten Referenten und vielen interessierten Besuchern ging das 7. ENERGIEFORUM der Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt GmbH (LENA) am 9. November 2016 in Halle(Saale) erfolgreich zu Ende. Die Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt als Mitveranstalter des Forums trug umfangreich zur Erörterung der energiepolitischen und fachlichen Hintergründe, beispielsweise zum Thema Energie-Sparen bei. Auch der Informationsstand der Kammer im Rahmen der begleitenden Fachausstellung war gut besucht.

Eröffnet wurde das Energieforum von der Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt, Frau Prof. Dr. Claudia Dalbert. Sie betonte in ihrem Grußwort die Notwendigkeit dieser Veranstaltungsreihe. Damit würden Multiplikatoren und Verbraucher direkt und umfassend informiert, äußerte sie. "Klimaschutz geht uns alle an. Hierbei ist der Einsatz erneuerbaren Energien genauso notwendig wie die Einsparung von Endenergie", unterstrich die Ministerin.

Nach den Worten von Ministerin Dalbert werden 54 Prozent der Endenergie als Wärme genutzt. Auch vor diesem Hintergrund sei das Thema des jüngsten ENERGIEFORUMS "Wärmewende - einen schlafenden Riesen wecken" besonders aktuell, erklärte LENA-Geschäftsführer Marko Mühlstein zur Eröffnung. Die jährliche Sanierungsrate im Gebäudebereich liege in Sachsen-Anhalt bei lediglich 0,8 Prozent. Bundesweit seien knapp neun Millionen Wohngebäude unzureichend gedämmt. (Quelle: Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie)

Wie können selbst genutzte Wohngebäude energetisch modernisiert werden, ohne dass die Kosten explodieren und gleichzeitig die Energieeinsparziele erreicht werden? - Diese und weitere Aspekte wurden zum Forum vorgestellt und diskutiert.

Vor allem der "Faktor Mensch" und seine Motivation sollten bei Sanierungsvorhaben stärker berücksichtigt werden, forderte Tanja Loitz von der CO2online gGmbH. Deutschland müsse bei der Umsetzung der Klimaschutzziele auch Energieversorger verpflichten, entsprechende Effizienzlösungen für die Verbraucher anzubieten. "Dann würden mehr Akteure für einen lebendigeren Markt sorgen", ist sie überzeugt.

Konrad Uebel vom Freiberg-Institut für vernetzte Energieautarkie vertrat die Auffassung, dass die Menschen Energie sparen wollen, ohne dabei auf Komfort zu verzichten. Sogenannte Plus-Energie-Häuser und energieautarke Gebäude würden das Wohnen der Zukunft bestimmen, meint er. Doch rechnet sich das alles? - Eberhard Hinz vom IWU Institut Wohnen und Umwelt GmbH sagt: Nicht um jeden Preis. Er warnte vor versteckten Kosten und riet dazu, alles in Ruhe berechnen zu lassen - von unabhängigen Beratern.

"Energiesparen muss sexy werden", meint Clemens Westermann, Vorsitzender des Arbeitskreises Energie der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt. Da muss noch viel getan werden, unter anderem durch bessere politische Rahmenbedingungen. Energieberater sollten "Berater für Wohnkomfort" heißen - war eine der Ideen, die während der Podiumsdiskussion entstanden. Auch ein Gütesiegel für energetisch sanierten Wohnraum könnte unter Umständen für mehr Motivation sorgen", fand Marko Mühlstein.

Bei Expertenberatungen in der vielfältigen Ausstellung nutzten viele Besucher die Gelegenheit, sich zu informieren und ins Gespräch zu kommen.