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23.09.2019

Regionalgespräche 2019 gestartet


© Bildnachweis: Berger

Was passiert in den Landkreisen und kreisfreien Städten in der Wirtschaftsentwicklung, welche gemeinsamen Ziele gilt es gemeinsam zu verwirklichen? Wo gibt es Probleme? Mitte September starteten die Regionalgespräche, deren Ziel es ist, die regionale Präsenz der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt im Land zu verstärken. Besonderes Augenmerk liegt in diesem Jahr darauf, die ehrenamtlichen Regionalvertreter den Landräten, Vertretern und Fachbereichsleitern vorzustellen und über die Schwerpunkte der Kammerarbeit zu informieren.

Erste Stationen waren der Landkreis Anhalt-Bitterfeld, Jerichower Land und der Altmarkkreis. Wie sieht es mit der Digitalisierung der Landkreise aus? Welche Rolle spielt BIM? Aber auch Fachkräftemangel war Thema angeregter Diskussionen zwischen IK-Vorstand, Geschäftsführung sowie Amtsleitern und Landräten der Regionen.

Wie viele andere Landkreise digitalisiert das Jerichower Land bereits seit Jahren die Verwaltung und schafft Voraussetzungen für digitale Baugenehmigungsverfahren. Allerdings entstanden mit der Digitalisierung der Landkreisverwaltungen entwicklungsbedingt unterschiedliche Lösungen.
Für Dr. Rainer Berger und die Fachleute der Landkreise kein unüberwindliches Problem. Er sieht den Lösungsansatz „Schnittstellen zu schaffen", um die Vernetzung bestehender Abläufe zu sichern. Die Differenziertheit sollte bewahrt werden, anstatt mit einer neuen „Einheitslösung" zusätzliche finanzielle Mittel zu binden. Eine Schlüssel in diesem Prozess ist für Dr. Berger die Fort- und Weiterbildung durch die Ingenieurakademie Sachsen-Anhalt GmbH nach den hohen Qualitätsstandards von buildingSMART und VDI für Ingenieurbüros und Verwaltungen. Dieses Angebot wurde gern aufgegriffen.

Ebenso wie die öffentliche Vergabe als Instrument der regionalen Wirtschaftsförderung wurden auch Themen wie Landesbauordnung, die Fachkräftesicherung und Nachwuchsgewinnung am Tisch diskutiert. Einig waren sich die Gesprächspartner in allen Gesprächen, noch energischer bei Landesregierung und Parlament eine Vereinfachung und Entbürokratisierung des Vergabegesetzes zu fordern. Eine Zunahme an Bürokratie durch vorauseilenden Gehorsam werden wird nicht unterstützt.

Die Nachwuchsgewinnung in unterschiedlichen Ingenieurdisziplinen bereitet einigen Landkreisen wie auch vielen Ingenieurbüros Sorgen, da es die Nachwuchsingenieure selten in die ländlichen Regionen zieht und sie vielmehr die Nähe zu den großen Städten wie Magdeburg suchen. Die Ingenieurkammer wird u.a. bei Firmenkontaktmessen weiterhin unterstützen um den Nachwuchs zu erreichen.
Fazit der ersten Gespräche: Die Regionalgespräche sind ein wichtiger Schritt in Richtung Intensivierung der Zusammenarbeit aller Akteure des Planens und Bauens in den Regionen und sollten jährlich mit dem neuen Gesprächsformat fortgesetzt werden.