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19.11.2019

BauScan 2019


Dipl.-Ing. Jörg Herrmann, öffentlich bestellter Vermessungsingenieur, Präsident der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt

Die BauScan 2019 am 14. Und 15. November 2019 auf dem Campus der Hochschule Magdeburg-Stendal hat sich in den letzten fünf Jahren mit steigenden Teilnehmerzahlen zu einer qualitativ hochwertigen Laserscanning-Fachkonferenz entwickelt - Eben der traditionelle Treffpunkt für Anwender und Einsteiger in der Region Mitteldeutschland.

Die Digitalisierung verändert unsere Welt. Deutschlands Wirtschaft befindet sich im Umbruch. Die durchgängige Digitalisierung aller planungs- und realisierungsrelevanten Daten birgt in den Wertschöpfungsketten mit ihren komplexen Planungs- und Prozessabläufen bis hin zum Betreiben erhebliche Innovationspotenziale und erheblichen Mehrwert sowohl für Ingenieurbüros als auch für Hochschulen und Verwaltungen.

Das Laserscanning mit seinen Schwerpunkten Building Information Modeling (BIM), Bauwesen, Architektur und Industrieanlagen ist Gegenstand meiner Arbeit als Vermessungsingenieur und Präsident der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt. Durch die Themen Digitalisierung und Technologie wird die BauScan 2019 zum Branchentreffpunkt für Innovation und Networking nicht nur für Vermessungsingenieure. BIM mangelt es derzeit nicht an Werkzeugen, sondern an versierten Anwendern.

Wie Vermessungsbüros wissen, sind die Auftragsbücher gegenwärtig voll. Aber es fehlt an qualifizierten Mitarbeitern. Die demografische Entwicklung mit zunehmender Überalterung, dramatischer Fachkräftemangel und viel zu geringer Berufsnachwuchs bremst derzeit viele Vermessungsbüros aus.

Aus-Fort-und Weiterbildung sind der Schlüssel der Ingenieure für Building Information Modeling (BIM). Aber selbstverständlich reagieren wir nicht nur, sondern wir gestalten diese Entwicklung ganz bewusst und vorausschauend: Dem Netzwerk „BIM Cluster Sachsen-Anhalt" unter dem Dach der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt schließen sich immer mehr Beteiligten am Bau an. Ziel ist es, das „digitale Bauen" im Land durch BIM (Building Information Modeling) zu implementieren. Grundlage dafür ist das Miteinander, sind Zusammenarbeit, Offenheit und Transparenz. Das „wir" entscheidet über die Erfolge im Bauen und ist eine Chance auch für kleine und mittelständische Unternehmen wie Vermessungsbüros.

Beim bundesweiten Networking arbeitet das Fraunhofer IFF Magdeburg auch mit der Ingenieurkammer zusammen. Das Projekt „Mittelstand 4.0 - Kompetenzzentrum Planen und Bauen" des Fraunhofer IFF Magdeburg (Teilprojekt Ost; gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie) widmet sich dem Schwerpunkt Bauen.

Ziel des Kompetenzzentrums ist es, kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) der Bau- und Immobilienbranche bei der Digitalisierung und Vernetzung zu unterstützen. Dazu dienen insbesondere Demonstratoren für konkrete Anwendungsfälle, Präsentation und Dokumentation von Best-Practice-Beispielen, Vorträge, Schulungen und unterschiedliche Angebote für Erfahrungsaustausch und Vernetzung. Die Vermessung ist ein Schwerpunkt.

Zum Workshop Elbedom-Event "BIM in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Architekten und Ingenieuren" zu Jahresbeginn haben wir mit Experten Best-Practice-Beispiele zur Qualitätssicherung der Digitalisierung und speziell von BIM in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Architekten und Ingenieuren aufzeigt und diskutiert.

Mit Fort-und Weiterbildung unterstützt die Ingenieurakademie Sachsen-Anhalt GmbH, eine 100%-iges Tochterunternehmen der Ingenieurkammer beim Sicheren Einstieg in BIM. So können mit vorhandenem Personal in den Ingenieur- und Vermessungsbüros zusätzliche Kapazitäten gewonnen werden. Beste Voraussetzungen dafür schafft die Fachfortbildung „BIM-Basic" und „BIM-Experte", die von der Ingenieurakademie Sachsen-Anhalt GmbH mit der EIPOS GmbH angeboten wird. Um eine verlässliche und anerkannte Basis für die Fort- und Weiterbildung zu schaffen, engagierte sich die EIPOS GmbH Dresden schon frühzeitig in den Normungsgremien von buildingSMART und dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI). Die modulare Qualifizierung zum „BIM-Experte (EIPOS)" bereitet auf die strukturierte Mitwirkung in BIM-basierten Bauprojekten vor. Den Kern der Digitalisierung bildet die BIM-Methodik, welche bei Erstellung und Betrieb eines Bauwerks generierten Daten aus vier Perspektiven betrachtet: Prozesse, Richtlinien, Technologien und Menschen. Nur bei einer ganzheitlichen Betrachtung aller Aspekte lassen sich die erhofften Effizienzsteigerungen in Bauprozessen realisieren. „BIM-Experten (EIPOS)" kombinieren ausgeprägtes Fach- und Methodenwissen mit geeigneten kommunikativen Kompetenzen.

Was ist außerdem neu zur diesjährigen Fachkonferenz? - Dank zusätzlicher Veranstaltungsräume wird einer größeren Anzahl an Ausstellern die Möglichkeit geboten, ihre Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren. Darum lade ich auch alle Interessierten ein, unseren Gemeinschaftsstand zu besuchen.

Die BauScan 2019 wird nutzen, um die Digitalisierung besser zu verstehen, Netzwerke zu schaffen und eigene Ideen zu platzieren!