Baustellenbesichtigung des Strombrückenzugs Magdeburg
Der neue Strombrückenzug in Magdeburg ist derzeit das größte Brückenbauprojekt im Osten Deutschlands. Neben dem Neubau der Pylonbrücke über die Alte Elbe und dem einhüfigen Rahmen über die Zollelbe beinhaltet das Projekt auch die Sanierung der vorhandenen Neuen Strombrücke über die Stromelbe sowie die Notinstandsetzung der denkmalgeschützten Anna-Ebert-Brücke.
An zwei Terminen im August 2021 begutachteten Mitglieder der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt und Studierende des Fachbereichs Wasser, Bau, Umwelt und Sicherheit der Hochschule Magdeburg-Stendal den aktuellen Baufortschritt. Karsten Eins, Projektleiter für den Ersatzneubau des Strombrückenzuges, führte die Teilnehmer durch die Baustelle. Neben dem Einhub der fünf Hauptträger für das neue Bauwerk über die Zollelbe im Mai wurde nun ein neuer Meilenstein gesetzt. Vier Pylonbeine werden derzeit taktweise mithilfe einer sogenannten Kletterschalung betoniert. In einem Zeitraum von zwei Wochen wächst der Pylon um etwa vier bis fünf Meter. Insgesamt sind 10 Takte nötig, um am Ende die Gesamthöhe von 60 Metern zu erreichen. Am Ende werden die Takte am Pylonkopf über eine Ankerbox wieder zusammengefügt.
Hinter dem Pylon befindet sich das Rückverankerungsfeld sowie das westliche Widerlager der neuen Pylonbrücke. Ende Juni wurden etwa 1.200 Kubikmeter Beton für das westliche Widerlager über die Alte Elbe zur Baustelle auf dem Werder transportiert. Die Betonage konnte innerhalb eines Tages erfolgreich abgeschlossen werden. In dem Widerlager werden später über zwei stählerne Ankerboxen zehn der insgesamt 14 Seile des Pylons rückverankert. Weiterhin befindet sich gleich vor dem Pylon ein 36,6 Tonnen schwerer Träger. Er soll dem späteren Materialwechsel von Stahl auf Beton dienen, das Rückverankerungsfeld für die Pylonbrücke wird aus Beton gefertigt, der Elbe-Überbau dagegen aus Stahl. Im Frühjahr 2022 sollen die Teile voraussichtlich verarbeitet werden.
Neben der Begutachtung des Baufortschritts an der Pylonenbrücke, erhielten die Teilnehmer auch einen Einblick in die Bauarbeiten an der Zollbrücke und Anna-Ebert-Brücke. Letztere war besonders stark vom Hochwasser 2013 betroffen und wurde dementsprechend zwischen 2016 und 2020 umfassend notgesichert. Erst kürzlich wurde der Wappenstein mit dem Wappen des Landes Mecklenburg an die Nordseite des östlichen Widerlagers der Anna-Ebert-Brücke mithilfe eines Spezialkrans wieder an seinen Platz gesetzt. Im Oktober 2019 war dieser aufgrund seiner starken Beschädigung ausgebaut und anschließend in der Bauhütte Naumburg behandelt worden.
Seit Februar 2020 wird an der Strombrücke gebaut. Bislang führt Sie lediglich über die Stromelbe, künftig soll die Brücke das Stadtzentrum mit Brückfeld und Cracau verbinden. Die beiden Stadtteile sind derzeit über die Zollbrücke und die Anna-Ebert-Brücke zu erreichen. Ab 2023 soll der neue Strombrückenzug den beiden historischen Brücken Entlastung bieten und als zukunfts- und leistungsfähige Verkehrsanlage für alle Verkehrsarten dienen.
Alina Bülter
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
[12.08.2021]