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30.09.2021

Ingenieurkammer beteiligt sich am Energieberatertreffen Sachsen-Anhalt

Wie können mittels Ultraschall undichte Stellen und somit Energieverluste aufgespürt und bewertet werden? Dieses Thema wurde unter anderem auf dem Energieberatertreffen Sachsen-Anhalt am 24. September 2021 im Katharinenturm Magdeburg präsentiert und gemeinsam diskutiert.

© Bildnachweis: LENA

Das ENERGIEBERATERTREFFEN Sachsen-Anhalt, organisiert durch die LENA in Kooperation mit der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt und dem RKW Sachsen-Anhalt, bot bereits zum 10. Mal eine Plattform zum Informations- und Erfahrungsaustausch. Auf dem diesjährigen Treffen waren 40 Energieberaterinnen und Energieberater zu Gast. Dabei kamen die Experten zu Themen wie der Energetischen Optimierung von Druckluftsystemen mittels Ultraschallprüfung, der Energetischen Optimierung der Spannungsversorgung in Unternehmen sowie den aktuellen Chancen und Herausforderungen der Energieberatung ins Gespräch.

„Energieberaterinnen und Energieberater sind mit die wichtigsten Multiplikatoren zum Erreichen der energie- und klimapolitischen Zielstellungen", lobte Marko Mühlstein die tägliche Arbeit der teilnehmenden Gäste. In kleinen Arbeitsgruppen diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem diverse Möglichkeiten für Energieeinsparungen in Unternehmen. Einvernehmlich wurde in allen Arbeitsgruppen das höchste Potenzial im Bereich der Verfahrens- und Prozessoptimierung gesehen. Ebenso wurden neue Anforderungen diskutiert, die sich aus den zunehmenden Anfragen zur CO2-Bilanzierung und zum klimaneutralen Wirtschaften von Unternehmen ergeben.

Darüber hinaus wurden den Energieberaterinnen und Energieberatern die Möglichkeiten der energetischen Optimierung von Druckluftsystemen mittels Ultraschallprüfung aufgezeigt. Hierfür bietet die LENA seit kurzem den kostenfreien Verleih eines Prüfgeräts an, das mittels Ultraschall undichte Stellen und somit direkt Energieverluste aufspüren und bewerten kann. Mit der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen in Druckluftsystemen wie z.B. der Umrüstung auf frequenzgeregelte Kompressoren, der Beseitigung von Leckagen und einer bedarfsgerechten Anpassung können bis zu 50 Prozent elektrische Energie eingespart werden.

Nach den interessanten Vorträgen und angeregten Diskussionen, kamen abschließend alle Teilnehmer zu einem lockeren Netzwerken bei einem Imbiss zusammen und tauschten sich zu dem Gehörten und Diskutierten aus.


Hintergrund:

Das jährliche Energieberatertreffen ist Teil der landesweiten Aktivitäten der LENA und ihrer Partner mit dem Ziel, strukturelle Defizite im Land zu beseitigen und damit einen positiven Beitrag zum Gelingen der Energiewende und dem Klimaschutz zu leisten.
Das Volumen des Marktes für Energiedienstleistungen, Energieaudits und andere Energieeffizienzmaßnahmen erreichte deutschlandweit nach den aktuellen Zahlen im Jahr 2019 rund neun Milliarden Euro. Auf das Segment Energieberatung entfallen dabei rund 416 Mio. Euro, auf das Segment Energie-Contracting ca. 8,2 Mrd. Euro, davon ca. 700 Mio. Euro auf Energieeinsparcontracting und auf Dienstleistungen im Zusammenhang mit Energiemanagement rund 88 Mio. Euro.

Damit die ambitionierten Ziele bei den Bemühungen zur Steigerung der Energieeffizienz und der Minderung von Treibhausgasen erreicht werden, sind aktuell zusätzliche Anstrengungen erforderlich. Das bisherige Minderungstempo reicht nicht aus. Ausgehend von den Eckpunkten des zwischenzeitlich novellierten Bundesklimaschutzgesetzes ergibt sich für Sachsen-Anhalt die Anforderung, die Emissionen um jährlich über 1,13 Mio. t CO2e zu senken. Vor allem die energiebedingten Emissionen bei den Gebäuden, dem Verkehr oder dem verarbeitenden Gewerbe müssen rasch sinken. Ohne eine qualifizierte, landesweite Energieberatung ist das nicht zu schaffen. Das Netzwerk mit seinen Treffen und dem fachlichen Austausch leistet hier einen wichtigen Beitrag.


Alina Bülter mit Unterstützung der Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt GmbH

Fotos: Dirk Mahler

[30.09.2021]