Mit gutem Beispiel voran: „Grüne Hausnummer" in Barleben übergeben
Im Rahmen des Auszeichnungswettbewerbs „Grüne Hausnummer Sachsen-Anhalt" wurden am Donnerstag, den 25. November 2021, ein individuelles Hausnummernschild aus Emaille und eine Urkunde an Familie Franz aus Barleben übergeben.
Die Familie hatte sich das Ziel gesetzt, beim Eigenheim einen kleinen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen: Das Gebäude mit insgesamt drei Wohneinheiten wurde 2012 als KfW-Effizienzhaus 40 errichtet und weist somit rein rechnerisch einen um etwa 60 Prozent reduzierten Primärenergiebedarf auf. Dieser Bedarf wird ganz praktisch durch eine Solarthermie-Anlage inkl. Pufferspeicher in Kombination mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe gedeckt. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt für einen stetigen Luftaustausch sowie ein angenehmes Raumklima, beugt der Schimmelbildung vor und vermeidet unnötige Wärmeverluste. Ergänzt wird die Anlagentechnik durch eine Photovoltaikanlage, die 2020 zur Optimierung des Eigenverbrauchs um einen Stromspeicher (12kWh) erweitert wurde.
Vor der Installation der Photovoltaikanlage kam die Familie im Abrechnungsjahr 2018/19 auf jährliche Heizkosten in Höhe von 650 Euro für alle drei Wohneinheiten. „Seit Inbetriebnahme der PV-Anlage mit Batteriespeicher im März 2020 ist sowohl der Heiz- als auch der Haushaltstrombedarf mehr als abgedeckt", erläutert Familie Franz. „Im vergangenen Jahr erwirtschafteten wir durch Einspeisung des überschüssigen Solarstroms ins öffentliche Netz sogar einen leichten finanziellen Überschuss", so die glücklichen Preisträger.
„Bei der energetischen Sanierung von Gebäuden gibt es in Sachen-Anhalt noch reichlich Luft nach oben. Rund 4,1 Millionen Tonnen Kohlendioxid fallen aktuell durch den fossilen Brennstoffverbrauch auch in Gebäuden an. Mit der Grünen Hausnummer zeichnen wir deshalb beispielhaftes Engagement im Bereich der Energetischen Sanierung aus", erklärt Umweltstaatssekretär Thomas Wünsch. „Energetische Sanierungen tragen nicht nur zum Klimaschutz bei, sie zahlen sich für die Einwohnerinnen und Einwohner auch finanziell aus und sichern zudem Arbeitsplätze im Handwerk." Der Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt war aus terminlichen Gründen kurzfristig verhindert und konnte nicht an der Auszeichnungsveranstaltung teilnehmen. In seiner Vertretung hat Uwe Zischkale als Leiter der Abteilung „Energie, Klimaschutz, Nachhaltigkeit" die Grüne Hausnummer gemeinsam mit der Handwerkskammer Magdeburg, der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt und der Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt GmbH (LENA) an die Familie überreicht.
Hintergrund zum Auszeichnungswettbewerb „Grüne Hausnummer Sachsen-Anhalt"
Der von der Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt GmbH (LENA) ins Leben gerufene Auszeichnungswettbewerb um die „Grüne Hausnummer Sachsen-Anhalt" und die „Grüne Hausnummer Sachsen-Anhalt PLUS" startete im November 2017 und würdigt Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer, die nach dem 1. Dezember 2009 besonders innovativ, energieeffizient, nachhaltig oder wohngesund saniert oder gebaut haben. Seit 2021 richtet sich der Wettbewerb nicht mehr ausschließlich an private, sondern auch an gewerbliche Eigentümerinnen und Eigentümer von Wohngebäuden. Alle Bewerberinnen und Bewerber, die von einer Jury geprüfte Qualitätskriterien erfüllen, erhalten ein individuell angefertigtes Hausnummernschild.
Bei der aktuellen Verleihung an Familie Franz handelt es sich um die zweite Auszeichnung mit der „Grünen Hausnummer" im Landkreis Börde und die insgesamt 25. in Sachsen-Anhalt. Zwölf Hauseigentümer erhielten die „Grüne Hausnummer Sachsen-Anhalt" und 13 wurden mit der „Grünen Hausnummer Sachsen-Anhalt PLUS" ausgezeichnet.
Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt GmbH
Fotos © Dirk Mahler